Was ist Sandrart.net?
Die Ziele und Ergebnisse

Sandrart.net war ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ge­för­dertes Projekt, das an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main sowie am Kunst­his­torischen Institut in Florenz (Max-Planck-Institut) angesiedelt war und in Ko­ope­ration mit verschiedenen kunstwissenschaftlichen Institutionen im In- und Aus­land durchgeführt wurde.

Ziel des Projekts war eine kommentierte und informationstechnisch stark an­ge­reicherte Online-Edition von Joachim von Sandrarts Teutscher Academie der Edlen Bau-, Bild- und Mahlerey-Künste (1675–80), einem der wichtigsten Quel­lentexte der frühen Neuzeit. Sandrarts Lebenslauf, der ihn in zahlreiche Kunst­met­ropolen Europas führte, machen seine Texte mit Berichten aus erster Hand über Künstler, Kunstwerke und Sammlungen zu einem Werk von euro­pä­ischer Dimension.

Erste Projektphase (April 2007 bis März 2009)

Im Mittelpunkt der ersten Projektphase stand die Online-Verfügbarkeit der Teut­schen Academie. Die opulente, mit Kupferstichen reich ausgestattete Schrift ist seit Juli 2008 unter http://ta.sandrart.net/ nicht nur in Form von Faksimile-Abbildung abrufbar, sondern steht vor allem als durchsuchbarer Text zur Ver­fü­gung. Neben der Volltextsuche besteht der besondere Reiz der Edition in einer wissen­schaftlich-infor­mationstechnischen Tiefenerschließung, durch die sämt­liche Erwähnungen von Personen und Orten im Text auffindbar sind – un­ab­hängig von Schreibweisen- oder Namensvarianten, Satzfehlern oder Dek­li­nation. Ebenso sind solche Textstellen ihrerseits mit den betreffenden Einträgen in den Personen- und Ortsregistern verknüpft.

In Teilen des Werks wurde mit der gleichen Methode damit begonnen, erwähnte Kunstwerke zu be­ar­beiten. Diese wurden ebenfalls in einem Register zusam­men­geführt und zum überwiegenden Teil mit Abbildungen versehen.

Die Einträge in diesen Registern sowie der begleitenden Bibliographie wurden des weiteren über tausende von Beziehungen vernetzt, so dass sich dem Benutzer ein dichtes Informationsgeflecht darbietet, das in der Summe ein umfassendes Bild nicht nur von Sandrarts Kunstanschauungen, sondern auch von seiner Ein­bin­dung in die Dichter- und Gelehrtenkreise seiner Zeit zeichnet.

Zweite Projektphase (April 2009 bis März 2012)

Durch die überaus positiven Ergebnisse der ersten Projektphase bewilligte die DFG eine Verlängerung des Projektes um weitere drei Jahre. Diese stand anfangs im Zei­chen der Erweiterung der Register sowie der Fortführung und Beendigung ei­ni­ger in der ersten Phase begonnenen Tätigkeitsbereiche. Dazu zählte neben der Vervollständigung des Kunstwerke-Registers auch die Kommentierung durch Netzwerkpartner.

Daneben wurden eine Reihe gänzlich neuer Funktionalitäten und Erschließungen umgesetzt, von denen wir Ihnen einige vorstellen möchten:

Außer den genannten Punkten gab es eine Vielzahl von Detailverbesserungen. Dies betrifft Bereiche wie etwa die Suche, die Darstellung der Faksimile-Seiten und Kunstwerke oder auch die Einbindung von und Anbindung an externe Vokabularien.

Projektabschluss und Ausblick

Nach Beendigung einiger Abschlussarbeiten wurden die Daten der Edition der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel übergeben, die sich bereiterklärt hat, die Langzeitverfügbarkeit der Edition zu gewährleisten.